1943/1944 Kindersterben unter den Zwangsarbeitern
Im sog. „Russenlager“ der Völklinger Hütte war die Entbindungs- und Kindereinrichtigung, auch „Ausländerkinder-Pflegestätte“ genannt, untergebracht.
Nach Ermittlungen im Röchling-Prozess starben über 30 Kinder.
Nur drei der dort genannten finden sich in den Gräberlisten des Waldfriedhofes, die die Namen von 42 weiteren Kindern enthalten.
Ein Werksarzt sagte aus, während einer Diphtherie-Epidemie im Winter 1943/44 hätten Werkskrankenkasse und Leitender Arzt die Isolierung der kranken Kinder und die Ausgabe von Serum untersagt.
Zeitweise gab es also ein regelrechtes „Kinderlager“.
Quellen
Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu den Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945 (Hrsg. Studienkreis Deutscher Widerstand), Bd. 4: Saarland, Köln 1990, S. 47 f.
Krämer, Hans-Henning / Plettenberg, Inge: Feind schafft mit… Ausländische Arbeitskräfte im Saarland während des Zweiten Weltkrieges, Ottweiler 1992, S. 106.